Brauchtum Uffartbrut Strohschuhkurs

Neues aus Laufen Erdverbunden Kochbuch

Uffartbrut Brauchtum

In einigen wenigen Markgräfler Dörfern ziehen sie noch umher, die Uffartbrütli. An Christi-Himmelfahrt begrüßen die Mädchen aus dem Dorf singend den Frühling. Voraus ziehen die ältesten Mädchen, wie Bräute gekleidet (“Himmelfahrtsbraut”, Uffahrt, alem. = Himmelfahrt), hinterher gehen die jüngeren. Alle tragen ihre „Sonntagskleider“ und frisch gepflückten Blumenschmuck.
Dieser Brauch hat seine Wurzeln vermutlich im keltischen Beltane–Fest, ein frauenbündnerisches Gepräge hat er allemal.
Die vorausziehenden Bräute waren tief verschleiert, niemand sollte wissen, wer sich darunter verbarg.
Jeder war überzeugt: Die Uffahrt-Brut oder -Brütli und ihr weibliches Element verweisen auf den Frühling, das Gute, auf einen neuen Lebenszyklus.
Das Ende dieses „Singzuges“, durch die Gassen und Straßen des Dorfes, findet seinen Ausklang mittlerweile bei Eis, Selbstgebackenem und anderen Geschenken.

Der Hisgier (auch: Hisgir, verkörpert ausgehenden Winter) mit seinem Gefolge zieht in Laufen an Laetare durchs Dorf.
Er ist eine vermummte Gestalt, meist im Roggenstrohgewand, und singt mit seinen Begleitern einen Bettelvers. Lärmend fordern (heischen) sie Eier, Mehl, Butter und zwischenzeitlich auch anderes.

Beide Figuren gehen auf alte Fruchtbarkeitsriten zur Austreibung des Winters zurück. In manchen Markgräfler Dörfern sind sie am gleichen Tag unterwegs. Treffen sie aufeinander entbrennt ein heftiger Streit. Allerdings wird in diesem rituellen Kampf das weibliche Element obsiegen, denn ein anderer Ausgang hätte fürchterliche Konsequenzen für uns alle.

Andere Bräuche in der Region

In der Nacht zu Pfingsten werden die Brunnen geschmückt. Die Markgräfler bitten so um eine ausreichende Menge an Wasser und das Ausbleiben der Sintflut.

Betberg: Kultstätte der Kelten, Kirche auf ältestem Fundament; Kelten haben Tote (Könige) unter Hügeln begraben, dort waren sie dem Himmel näher; zwischen Dattingen und Segelflugplatz befindet sich vorchristlicher Begräbinisplatz=Himmelsstiege;

Früherer Wochenspeisezettel:
Son und Do = Fleischtage;
Mo=Aufgewärmt vom Sonntag;
Dienstag=Ausgemachtes;
Mi + Sa = Mehltage;
Freitag=Fisch

Scheibenschlagen am Sonntag nach Aschermittwoch = Sonnenwende

 

Liebi Uffartbrütli,
wäge de Corona-Pandemie werde mir uns vumuetlich Disjohr zum üebe nit treffe chönne.
Viellicht wird´s uns aber an Himmelfahrt möglich sii, trotzdäm zsämme, mit em nötige Abschtand natürli, singend durch d´ Stroße vu Laufe z` zieh?
Üebe chenne ihr mit uns, jede Mendig- un Dunnschdig-Obend um halber Achti vor euere Husdüre (oder wenn er sunscht Lust un Laune hän au an jedem andere Dag).
Wänn alli mitsinge, chenne mir uns gegesitig höre und werde wir no zum singende Dorf ;-).
Alli Text vu de Lieder finde ihr im Internet unter:

Un dert isch au wiederum zu jedem Lied ä „Link“ (der Begriff git´s uf alemannisch no nit) vuöffentlicht zue nere gsungene Version damit au eueri Gschwischder un d´Eltere des Üebe mit unterstütze chenne.
Singendi Früehligsgrüeß wünsche euch
Diana und Karla

Z’Liecht go

Als es im Schwarzwald noch viel Schnee gab und die Winter lang, kalt und dunkel waren, traf man sich reihum mit Freunden, Verwandten oder Nachbarn in einem Haus oder Hof. Man ging zum „Licht“. So wurde nur in diesem Haushalt Licht und Heizung (Holzfeuer) benötigt. Teure Kerzen oder Lichtspäne und Holz wurden bei den anderen an diesem Abend  gespart. Gemeinsam wurde gesungen, gespielt, vorgelesen, erzählt oder Handarbeiten gemacht, wie Klöppeln, Strohschuhe herstellen, Schnitzen,  Nähen…..
Mancherorts wurde ein gesellschaftliches Ereignis daraus und nur allzu gern kamen ledige Männer
um ihrer Angebeteten sittlich näher zu kommen.
Im Wallis ist „Z’Liecht go“ unter Abusitz
im Erzgebirge unter                       Hutzen
in Holland unter                             Naober-/Noberavend
in Württemberg unter                    Vorsitz
Vielerorts auch unter                     Lichtgang oder Spinnstube
bekannt.

Bei ausreichender Teilnehmerzahl kann ein Strohschuhkurs gebucht werden.